Und immer wieder ein Hosenanzug
Warum tragen Frauen in den Top-Etagen von Wirtschaft und Politik einen Hosenanzug?
Diese Frage stellt sich, wenn zum Beispiel in der Zeitschrift „Manager Magazin“ die weibliche Führungselite portraitiert wird. Es ist erfreulich, dass so viele Frauen in entscheidende Positionen in Unternehmen der Wirtschaft und der Politik aufrücken.
Ihre Aufgaben sind vielfältig, ihre Lebensläufe sehr individuell, aber ihr Erscheinungsbild ist uniformiert und besteht aus einem Hosenanzug, einer Bluse oder einem mehr oder weniger vorteilhaftem T-Shirt. Unterwerfen sich die Frauen dieser Uniform zwanghaft oder freiwillig aus gut überlegtem Kalkül?
Der Vorteil einer Uniform besteht zweifellos darin, dass sofort der Rang und die Funktion innerhalb einer größeren Gruppe deutlich werden und außerdem entfallen kritische Kommentare über den persönlichen Kleidungsstil. In die größere Gruppe, in Führungsetagen traditionell Männer, brechen nun die Damen ein und kostümieren sich wie sie, tragen deren Uniform, einen Anzug. Das Maximum der weiblichen Individualität besteht in einer passenden Halskette.
Die kluge Unterwerfung
Durch angepassten Kleidungsstil Akzeptanz finden, das zeugt nicht von Schwäche, sondern von Stärke. Schon in früheren Zeiten wurde dieser Trick benutzt. Zum Beispiel rätselten Ägyptologen und Archäologen über den seltsamen Pharao, der trotz Königsbart eine weibliche Figur hatte. Es war Hatschepsut, die erste Pharaonin.
Diesen Titel hatte sie aber ursprünglich nicht legitim. Sie war zwar die „Große Königliche Gemahlin“ von Thutmosis II., hatte ihm eine Tochter, aber keinen Thronerben geboren. Als ihr Gemahl starb, wurde der Sohn einer Nebenfrau zum neuen Pharao ausgerufen. Thutmosis III. war aber noch ein Kind.
Auf Darstellungen aus dieser Zeit erscheint Hatschepsut einen halben Schritt hinter dem Thronerben, aber nicht lange. Vielleicht wollte sie nur allen zeigen, dass man ein Kind nicht regieren lassen kann. Bald stand sie auf Abbildungen vor ihm und übernahm offiziell die Regentschaft für ihren Stiefsohn und Neffen.
Um den Priestern und dem Volk jeden Wind für Kritik aus den Segeln zu nehmen und die Thronbesteigung zu rechtfertigen, veränderte sie ihre äußere Erscheinung und kleidete sich wie ein männlicher Pharao. Sie verstärkte ihren Anspruch auch mit einem Orakel des Hauptgottes Amun. Im Tempel von Karnak soll die Statue des Amun während einer Prozession gesprochen haben: „Du bist die, die an der Spitze aller Lebenden steht.“
Beherzt ergriff Hatschepsut die Gelegenheit zur Machtübernahme. Vielleicht redete sie sich diese unerhörte Keckheit sogar mit mütterlichen Schutzgefühlen für den kindlichen Neffen schön. Auf jeden Fall wusste sie genau, dass sie die Priester und das Volk nicht über Gebühr provozieren durfte und deshalb kleidete sie sich wie ein Mann, denn so war die Position traditionell besetzt. Sogar vor dem Königsbart schreckte sie nicht zurück.
Hatschepsut Statue (AdobeFirefly)
Das Kalkül
Als kluge Frau veränderte sie wie ein Chamäleon ihre Optik, vereinnahmte religiöse Rituale und passte sich den Mustern an, die ihre Untertanen und Priester kannten. Sie schenkte sich jede Diskussion darüber, dass eine Frau ebenso akzeptabel sei wie ein Mann. Wäre sie ganz und gar in der weiblichen Rolle der Ehefrau geblieben, wäre ein Witwendasein die Zukunft gewesen. Kein Vergleich zum Leben einer Pharaonin.
Lieber „tarnte“ sie ihre Weiblichkeit und passte sich geschickt der Gruppe an, die sie zum Machterwerb und Machterhalt brauchte: der männlichen Priesterkaste. Sie ordnete ihr weibliches Ego ihrem Ziel unter. Das ist wahre Emanzipation. Die Lust an ihrer Weiblichkeit lebte sie nur im Verborgenen mit Senmut, dem ersten Mann im Staate, aus. Er war aus ärmlichen Verhältnissen aufgestiegen, baute den Totentempel der Hatschepsut in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben und war der Erzieher von Prinzessin Neferure.
Über zwanzig Jahre regierte Hatschepsut sehr erfolgreich. Ihr Stiefsohn konnte in dieser Zeit vom Kind zum Manne reifen, machte in der Armee eine beachtliche Karriere und führte als Oberbefehlshaber Expeditionen und Feldzüge. Nach dem Tod seiner Tante bestieg er den Thron. Lange unterstellten Wissenschaftler, dass er sofort daran ging und alle Kartuschen in Obelisken und Tempeln über Hatschepsut vernichten ließ. Dieser Vorwurf hat heute keinen wissenschaftlichen Bestand mehr. Wie es trotzdem zur weitgehenden Zerstörung aller königlichen Hinweise auf die erste Pharaonin kam, ist noch unklar.
Der feministische Hosenanzug
Der Siegeszug der männlichen Kleidung für Frauen begann in der neueren Geschichte im Jahr 1933 als Marlene Dietrich in einem weißen Hosenanzug in der US-amerikanischen Vogue abgebildet war. 1966 ging es in der europäischen Modewelt weiter mit dem „Le Smoking“ von Yves Saint Laurent und 1970 der Knaller: Helene-Charlotte von Bothmer betrat als erste Frau im Hosenanzug den deutschen Bundestag. Die textile Botschaft war klar: Stärke, Emanzipation und der Einsatz für Frauenthemen. Eine erstaunliche Entwicklung, denn noch in den 50er Jahren konnten Frauen unter dem Vorwand „sich als Mann auszugeben“ verhaftet werden.
Nur mit Pferd oder Fahrrad
In Frankreich galt bis 31. Januar 2013 noch ein 200 Jahre altes Gesetz, das den Frauen das Tragen von langen Hosen untersagte, außer der Polizeichef hatte es ausdrücklich erlaubt. Lange Hosen galten als Symbol der Revolutionäre, die sich damit von den Aristokraten mit ihren Knickerbockern abgrenzten.
Erst 1909 wurde der Text im Gesetz verändert und etwas abgemildert: Jetzt durften Frauen, die ein Pferd oder ein Fahrrad bei sich führten, Hosen tragen. Wer als Französin bis ins Jahr 2013 also öffentlich im Hosenanzug, aber ohne Pferd oder Fahrrad erschien, der konnte verhaftet werden. Das hätte Carla Bruni, Sophie Marceau oder Catherine Deneuve treffen können.
In den Jahren 2015/2016 erlebte der Hosenanzug auf den Laufstegen der Modewelt einen neuen Höhenflug. Bis dahin galt er vorübergehend als verstaubt und bieder. Jetzt erschien Rihanna bei den Grammy Awards in einem klassischen Hosenanzug, aber übergroß geschnitten.
Was bedeutete dieser Stil? Ein Comeback? Fraglich! Eine solche Version sieht nicht cool und lässig aus, sondern eher wie die kleine Schwester, die den Anzug des großen Bruders auftragen muss. In ärmlichen Familien müssen immer die jüngeren Kinder die Sachen der älteren auftragen.
Erweist die Mode damit den Frauen einen Gefallen? Eher nicht, denn es zeugt nicht von Stärke einer erwachsenen Frau, sich als kleines Mädchen darzustellen. Diese Schnittführung hat sich zum Glück nicht im Alltag bei gestandenen Frauen durchgesetzt und ist heute nur noch bei jungen und gefallsüchtigen Frauen in der Welt der Influencer zu sehen.
Bereits im Jahr 2016 ignorierte schon Hillary Clinton diese Mode. Sie trug im Wahlkampf Hosenanzüge auf Maß gearbeitet und spielte dazu mit politischen Botschaften durch Farbe.
Foto: Courtesy Bundesarchiv, via Wikipedia
Die Kombination
Während bei einem Hosenanzug die Jacke als Sakko mit Reverskragen gearbeitet ist, die Schulterpartie leicht gepolstert wird, die Hose locker fällt und aus dem gleichen Stoff besteht, setzte sich daneben für Frauen die Kombination durch: Jacke und Hose in verschiedenen Farben oder auch verschiedenen Stoffqualitäten. Der Reverskragen leicht gerundet, hoch oder tief geschnitten, die Jacke mit vier oder drei Knöpfen zu schließen. Die Pionierin dieser Kombination ist natürlich Angela Merkel.
Wer hätte gedacht, dass diese Frau mal einen Stil prägt? Und was ist der Stil von Angela Merkel? Er passte damals in die Zeit und genau in die „Mitte“. In dieser „Mitte“ hatten und haben die großen Volksparteien ihre Wähler ausgemacht und in der „Mitte“ sind auch die politischen Kompromisse zu Hause.
Auch die Jacke-Hose-Kombinationen von Angela Merkel waren nicht männlich à la Marlene Dietrich, aber auch nicht weiblich à la Valentino oder Armani. Nein, sie lagen in der modischen „Stil-Mitte“ und waren sachlich, bescheiden und konzentriert.
In den früheren Jahren der politischen Laufbahn von Angela Merkel belächelten manche ihre zu weiten Röcke und die biederen Blusen, von der Frisur ganz zu schweigen. Alle Angebote für Modeberatung schlugen fehl. Niemand der selbsternannten Ratgeber erkannte, dass dieser scheinbaren Negierung jeden Stils ein tieferer Sinn innewohnte. Das fast kindlich geschlechtsneutrale Erscheinungsbild passte zum Mädchen-Image. Vor allem erzeugte es keinen Neid bei Frauen und keine Sexgelüste bei Männern.
Nur so geschützt konnte sie den steilen Weg nach oben in kürzester Zeit schaffen. Außerdem galten gut gestylte Frauen in der ehemaligen DDR als dekadent und geistig nur mit begrenztem Horizont gesegnet. Wer intellektuell als Frau etwas auf sich hielt, tarnte lieber seine Weiblichkeit. Die Kombination „klug, aber unsexy“ stand höher im Kurs als „sexy, aber dumm“.
Die goldene Zeit der „Mitte“ geht zwar fast schon zu Ende, aber im Moment tummelt sich alles noch genau dort. Die Hofhaltung in Berlin ist sachlich und konzentriert geblieben. Das färbt auf Verbände, Unternehmen und auf jeden Einzelnen ab. Das ist gut so. Von Schaumschlägern, Zweckoptimisten und Selbstdarstellern, die immer und bei allem Spaß haben wollen, hatte dieses Land genug.
Den Stil der Jacke-Hose-Kombination führt Ursula von der Leyen auf europäischer Bühne treu und tapfer bis heute weiter, gern auch mal mit politischer Farbbotschaft wie Hillary Clinton vor fast zwanzig Jahren mit ihren Hosenanzügen.
Die Tarnkappe
Sicher ist das Tragen von männlicher Kleidung nicht nur Ausdruck von: „Sieh her, ich bin wie du. Ich bin gleichberechtigt“. Nein, es ist Tarnkappe und Schutzpanzer. Versteckt werden soll jede winzige Ausstrahlung von Sexappeal; geschützt werden soll sich vor billiger Anmache.
Nichts kann für Frauen im Beruf gefährlicher sein, als sexuelle Lust bei männlichen Kollegen zu wecken. Ein Flirt belebt, gut und schön. Ungestilltes Verlangen führt bei Männern aber zu Rachegelüsten, die eine weibliche Laufbahn im Beruf schnell und brutal beenden können.
Im Grunde kämpfen Frauen immer gegen das Vorurteil an: Schöne Frauen sind dumm, denn Klugheit und Schönheit hat die Natur nur getrennt vergeben. Die uniformierte Business-Kleidung ist somit das Ergebnis gesellschaftlicher Entwicklung (wie immer) und entspricht im Moment genau dem Zeitgeist und der ist androgyn und metrosexuell. Männer verweiblichen und Frauen vermännlichen. Alles trifft sich in der „Mitte“ – politisch, geistig, modisch, körperlich.
Geht’s auch ohne Hosenanzug?
In den Chefetagen großer Unternehmen eher nicht, aber es reicht schon zu dezenten Jacke-Hose-Kombinationen. In der Politik schon eher. Im Bundestag oder den Landtagen sind vielfältige Kleidungsstile zu sehen. Nicht immer ganz vorteilhaft für die Trägerin, aber die Stilberatung und die Maßanfertigung halten Einzug. Alle erinnern sich an die positive Verwandlung einer Frau Merkel, die durch Beratung und auf Maß gefertigter „Auftrittskostüme“ Kompetenz und Souveränität ausstrahlte.
Mit eigener Visagistin, Stilberaterin und Maßatelier versucht die deutsche Außenministerin dieses Ziel auch zu erreichen. Das ist lobenswert, schließlich will das Volk stolz auf seine Vertreterin im Ausland sein. So ganz stil- und parkettsicher scheint die Beratung von Annalena Baerbock aber noch nicht zu sein. Personalauswahl ist eben schwer und will gekonnt sein.
Ganz exotisch und aus der Reihe fallend tritt immer die deutsche Kulturministerin Claudia Roth auf. Sehr eigenwillig, sehr typgerecht, sehr interessant und eine Schnittführung ist bei den Kleidungsstücken nicht erkennbar. Dafür wird mit kräftigen Farben aufgetrumpft, schließlich vertritt sie Künstler und da punktet Individualität und Kreativität. Das passt einfach! Da wäre das Befolgen strenger Kleiderregeln fehl am Platz und sich verstecken und tarnen steht nicht auf dem Programm von Claudia Roth.
Auch etwas aus der Reihe fällt natürlich Sahra Wagenknecht. Sie hat ihren eigenen Stil gefunden und der ist sehr typgerecht, sehr vorteilhaft und in dieser Konsequenz getragen, wirkt sie immer wie ein ruhender Pol in stürmischen Gewässern. Sie verweigert jede vorgegebene Uniform und demonstriert damit gesundes Selbstbewusstsein und Standing. Und natürlich ist hier Maßanfertigung im Spiel und keine Konfektion. Schon gar keine modischen Designerfummel.
Zum geraden, meist dunklem Rock, wird eine geschlossene Jacke aus typisch weiblichen Stoffen (Definition von Coco Chanel) und in verschiedenen Farben getragen. Ist die Kombination einfarbig, gibt es einen besonderen Anlass. Die Vermutung liegt nahe, dass sie sich diesen Stil und diese Möglichkeiten der Anfertigung auf Maß während ihrer Zeit als Europaabgeordnete in Brüssel angeeignet hat.
Bekannt ist hier ein Atelier, in dem auch Königin Mathilde und Königin Maxima ihre Garderobe entwerfen und nähen lassen. Gute Entscheidung, denn auch wer die politischen Ansichten von Frau Wagenknecht nicht teilt, sieht sie gern an und hört gern zu. In diesem Fall ist Kleidung eine Form von Respekt gegenüber Gesprächspartnern, Kollegen und Fernsehzuschauern. Wer fühlt sich respektiert nicht gut?
Auch wenn der Vergleich jetzt politisch unzutreffend ist, aber es gab schon mal eine Frau, die in Kostüm oder Jackenkleid sehr respektvoll mit der Öffentlichkeit und den Männern in Partei und Regierung umging: Margarete Thatcher. Sie erschien immer ladylike in Kostüm und Haltung. Männer fanden den Umgang mit ihr aufregend und benahmen sich ganz und gar so, wie sie es auf ihren englischen Elite-Internaten gelernt hatten.
Verbal wehren konnten sie sich in Konferenzen schlecht, denn Internatsschüler streiten nicht mit Frauen. Das wusste sie und nutzte es geschickt aus, denn ein englischer Mann fühlt sich nur als Gentleman gut. Mitglieder ihres Kabinetts äußerten öffentlich: „Sie ruft in uns eine ritterliche Ergebenheit hervor.“
Das Symbol ihrer Weiblichkeit war die Handtasche. Nie wäre sie mit einem Aktenkoffer oder einem Stoß Unterlagen erschienen. Demonstrativ stellte sie die „Waffe“ auf den Tisch. „Immer zieht sie einen Killer raus, einen Brief, ein Fax oder einen Zettel mit der entscheidenden Information überhaupt“, erzählten ihre Minister.
Konsequent erschien sie im Maßkostüm oder Jackenkleid, in dezenten Farben und aus Stoffen von bester Qualität, mit exquisiten Schuhen, frisch frisiert, nie in Hetze und mit besagter „Waffe“ – der passenden Handtasche. In der Freizeit zeigte sie sich schon mal mit dem typischen Kopftuch einer Lady des englischen Landadels. Aufreizende Kleidung und weibliche Hektik sind in diesem Milieu verpönt, denn Frauen, die Männer in ein „Ritterturnier“ schicken wollen, müssen selbst „Edelfrauen“ sein.
Die Schwarmintelligenz
„Was ziehe ich heute an?“ Diese Frage stellt sich für die erste Riege der Frauen in den Top-Etagen von Wirtschaft und Politik nicht. Die Schwarmintelligenz hat die Antwort: Einen Hosenanzug in dezenter Farbe und ohne Muster, die Figur umspielend und aus qualitativ hochwertigem Stoff. Das mag beim Durchblättern der Zeitschrift „Manager Magazin“ eintönig wirken, denn die Damen sind kaum auseinander zu halten und keine prägt sich im Gedächtnis ein.
Jedoch ist es genau das richtige „Auftritts- und Arbeitskostüm“. Nichts stört die Konzentration auf die Aufgaben, denn es gibt keine Fragen zur persönlichen Tagesform, keine dümmlichen Bemerkungen über die Bekleidung, keinen Neid bei Frauen und keine anzüglichen Gedanken oder Blicke von Männern. Besser geht es nicht!
Wer wie Hatschepsut die Führung übernehmen will, ist gut beraten, seine Weiblichkeit im Privaten auszuleben. Auch Katharina die Große – ein Bild von ihr stand bei Bundeskanzlerin Merkel im Büro – begrüßte nach der Machtergreifung im Offiziersmantel die Soldaten. Stehend auf dem Balkon des Winterpalastes in St. Petersburg bekundete sie damit ihre Dankbarkeit für den erfolgreichen Putsch und ihre Verbundenheit mit dem Militär. Ihre Liebhaber empfing sie privat gern im Negligé.
Wer sich also ungeschriebenen Kleiderordnungen unterwirft, unterwirft sich nicht wirklich. Nein, wer schlau ist, lernt von einem Schwarm und dieser lernte aus der Geschichte. Das „Rad“ muss nicht neu erfunden werden, diese Energie kann eingespart werden.
Es lebe der klassische Hosenanzug und ein Dank geht an Hatschepsut, die schon im 15. Jahrhundert vor Christus vorgemacht hat, wie kluge Emanzipation funktioniert. Sie bezeichnete sich übrigens als Pharao. Geschichtsschreiber sprechen von einem weiblichen Pharao. Die aktuelle und jetzt übliche Bezeichnung „Pharaonin“ ist sehr von der aktuellen Zeit geprägt.
Sehr im Hier und Jetzt angesiedelt sind auch die zahlreichen Dresscode-Stylisten oder auch ganze Kaufhausabteilungen, die sich dem Thema „Businessfrauen“ verschrieben haben. Hier geht es nicht um typ- und anlassbezogene Beratung, sondern um Verkauf. Davor sollten sich die Frauen in den Top-Etagen hüten, denn zu viel modisches Beiwerk oder aktuelle Trends im Outfit schaden dem souveränen Erscheinungsbild. Das wirkt gefallsüchtig und unentschlossen. Zum Glück und eben nicht grundlos sind solche modischen Kapriolen auf den Fotos der Damen im „Manager Magazin“ nicht zu finden.
Karin Springefeld
Der Text enthält Passagen aus dem Buch:
„Liebe & List – Geheimnisse weiblicher Diplomatie von Hatschepsut bis Angela Merkel“,
erschienen im UScreativ Verlag.
Die Autorin hat nach dem Abschluss ihres Chemiestudiums noch eine journalistische Zusatzausbildung absolviert und als Lektorin, Herausgeberin und Verlagsleiterin eines Fachbuchverlages gearbeitet und kennt daher den beruflichen und privaten Alltag berufstätiger Frauen sehr gut. Nicht nur ihren, sondern auch den von Mitarbeiterinnen und Kolleginnen. Sie meint, dass die Zeit reif ist für die Renaissance der weiblichen Diplomatie, denn nur so können Frauen erfolgreich Führungsaufgaben übernehmen und in einer harmonischen Partnerschaft leben.